der manuelle Belichtungsmesser

Vor ein paar Tagen habe ich nach einer Anleitung bzw. Vorlage von Andrew R. Lawn (http://www.squit.co.uk/photo/exposurecalc.html)

einen „manuellen Belichtungsmesser“ gebastelt. Hört sich komisch an, ist es aber nicht.

Das kleine Gadget basiert auf einer möglichst genauen Einschätzung der allgemeinen oder speziellen Lichtsituation und bietet dann letztlich einen Rechenschieber, der basierend auf der vom Fotografen eingeschätzten Lichtsituation (EV oder auch LW) und dem ISO-Wert des verwendeten Films die Zeit und Blenden-Kombinationen anzeigt. Es wird also insofern nicht gemessen, sondern erst mal das Licht geschätzt. Das kann natürlich beliebig ungenau sein. Bei meinem gestrigen Versuch mit dem manuellen Belichtungsmesser hat sich aber gezeigt, dass es so ungenau dann nun doch nicht war.

Der Versuch wurde mit einer Pentacon Six TL mit einem 50mm Weitwinkel gemacht – eine manuelle Mittelformat Kamera (6×6) ohne eingebauten Belichtungsmesser. Der verwendete Film war ein Fomapan 100@100.

Bei der Entwicklung habe ich noch ein zweites Experiment gemacht. Habe nämlich in die Gebrauchslösung (500ml) meines Entwicklers FX39 20g Natriumsulfit hinzugefügt um das Korn noch kleiner zu halten. Die wirklichen Auswirkungen werde ich vermutlich erst in meiner zukünftigen Dunkelkammer bewerten können, aber zumindest weiß ich jetzt schon, dass es keine negativen Auswirkungen hat. Der Film sieht bei normaler Betrachtung erst mal „normal“ aus.Bei den gezeigten Bildern habe ich zunächst die Gesamtlichtsituation nach den Beschreibungen auf dem „Belichtungsmesser“ eingeschätzt und anschließend noch Faktoren wie Schatten oder Innenlicht berücksichtigt. Dann die ermittelte Zeit und die Blende an der P6 eingestellt und ausgelöst.

Die Negative sehen ziemlich normal aus und die gescannten Ergebnisse finde ich auch soweit nachvollziehbar. Bei der Innenaufnahme sind die ganz hellen Lichter ausgefressen, was man vermutlich mit anderer Entwicklung noch in den Griff hätte kriegen können – darauf kam es mir jedoch hier nicht an.

Unterm Strich würde ich sagen, den Belichtungsmesser kann man sich getrost in die Fototasche packen – wiegt ja auch nicht viel. Etwas Erfahrung bei der Einschätzung der Lichtsituation ist vermutlich notwendig. Hilfreich ist er auf jeden Fall – zumindest für den Notfall. Klar, jeder kennt den Spruch Sonne lacht, Blende acht. Aber der kommt aus Zeiten mit 50 ASA Filmen (oder weniger) und die Zeit bleibt auch unberücksichtigt. Das kann das bisschen Skala deutlich besser.

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