Die dunkle Seite von Münsters Stadthafen

Heute hatte ich 2,5 Stunden Zeit, mit der Kamera durch den Stadthafen in Münster zu laufen. Ich war da lange nicht mehr – schon viele Jahre her, dass ich da auch nur mal ein Foto gemacht habe (muss so um 2001 gewesen sein). Alte Industrieanlagen haben mich schon immer fasziniert. Aus ganz alten Zeiten kann ich mich noch an eine Zellulose Fabrik am Main (nähe Frankfurt) erinnern. Dort sah es so aus, als ob die Mitarbeiter aus der Mittagspause nicht wieder heimgekehrt waren. Die Maschinen standen größtenteils noch da, Papiere lagen hier und da herum und an einigen Stellen wucherte Farn aus aufgequollenen Ordnen in umgestürzten Büroschränken. Schöne Motive – leider habe ich die nicht digital und auch keine Lust, die Bilder zu digitalisieren.

Aber zurück zum Hafen, der genauso ist, wie man sich einen verlassenen Industrie Hafen vorstellt. Überall liegt Müll herum. Abgesperrte, noch nicht abgerissene Gebäude. Einige kleine Firmen, die sich nur billigen Raum für ihre Unternehmungen leisten können. Und vereinzelt auch Lebenszeichen in Form von Lagerfeuern, die mit Holzresten und Müll befeuert wurden. Bänke aus Müll drumherum. Viele Graffitis – mit und ohne Anspruch auf künstlerische Betrachtung. Aber auch einige Lichtblicke. Eine Firma ist im letzten Jahr entstanden, die Hausboote bauen wollen. Scheint allerdings nicht wirklich weiter zu gehen, obwohl das Boot auch den einen oder anderen Anspruch auf Luxus zu erfüllen scheint. Mir hat es jedenfalls gut gefallen und ich werde das beobachten. Dann ein gebäude, welches sehr gut erhalten bzw. auch renoviert erscheint. Das Studio der H-Bloxx, einer auch national bekannten Münsteraner Rockband, Designer-Büro mit sehr schönen Blick auf den Hafen und die dort vermutlich entstehenden Loft-Wohnungen nach Abriss der Osmo-Hallen. Auch ein junger Unternehmer, der Spezialmöbel verkauft hat sich dort angesiedelt. Na ja, die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich fand’s alles in allem einen gelungen Nachmittag und sehr interessant obendrein.

Das Wetter passte auch zu dem Event: nass, grau und kalt. Ein paar Bilder sind entstanden heute und ich habe sie recht dramatisch bearbeitet, was mir persönlich sehr gefällt.

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