London anders

Im Oktober verbrachte ich mit alten Freunden aus der Schulzeit ein langes Wochenende in London. Da wir das alle paar Jahre machen, haben wir die üblichen Touristenattraktionen schon hinter uns gelassen. Dieses Mal standen zwei Konzerte (Buzzcocks, Gun), ein Fußballspiel und viel Herumlaufen auf dem Programm. Donnerstag Abend Anreise (ab „London Luton“) – Sonntag Nachmittag Abreise. Spät abends noch ein Bierchen im Pub um die Ecke in Kensington, ganz in der Nähe von der U-Bahn („mind the gap!“) Station Earls Court.

Kensal Green war der erste Wanderpunkt am Freitag. Ein alter Friedhof, einer der „Magnificent Seven“, einem schönen, alten Friedhof im Stadtteil „Kensal Green“ (wer wäre darauf gekommen). Und eins ist klar – die Engländer trauern anders. Die Gräber waren zum einen extrem verfallen, auch die Familiengruften, zum anderen sind die frischen Gräber extrem kitschig für unsere Gram gebeugten Augen. Kunststoffblumen in extrem grellen Farben, bunte Girlanden und Bilder der Verstorbenen ergeben ein Bild, was bei uns in Deutschland so nicht zu sehen ist. Aber wie sagte schon unsere alte Mathe-Lehrerin; „jedem Tierchen sein Plaisirchen“.

Am Abend war dann das Buzzcocks Konzert im Roundhouse in Camden angesagt. Für meinen Geschmack war das Roundhouse schon fast zu groß. Die Buzzcocks sind genauso wie ich auch älter geworden und die zweite  Vorband (The Members, auch von damals) hat mir unterm Strich besser gefallen als der Top Act. Aber egal, war trotzdem sauber :-) Das Roundhouse ist ein sehr schöner Konzert- oder Veranstaltungsort. Historisches Industriegebäude, relativ frisch renoviert und der Kultur (auch Sub-Kultur) übergeben. Echt Klasse! Wer mal da ist, sollte sich das mal anschauen. Wo? In Camden natürlich.

Der Samstag stand nach dem ausgedehnten Frühstück im Zeichen des Fußballs (Millwall gegen Fleetwood Town) und weiterer Musik (Gun). Die erste Hälfte des Fußballspiels war recht langweilig. In der zweiten Hälfte gaben sich dann beide mehr Mühe, es wurde mehr gelaufen, die Pässe kamen besser und führten dann letztlich zu den zwei Toren für Millwall, die wir sehen wollten. Der englische Fußball ist recht friedfertig – so kam es mir zumindest vor. Es gab keine Pöbeleien, die Fans waren gut gelaunt und nicht aggressiv – ganz anders als bei uns (neulich noch Dortmund – Schalke gesehen). Vermutlich liegt es daran, dass auf den Tribünen keinerlei alkoholische Getränke erlaubt sind (surprise, surprise).

Nach einer kurzen Pause sind wir dann wieder in Camden aufgeschlagen und haben uns Karten für das Gun-Konzert im „Underworld“ besorgt. 17 Pfund an der Abendkasse sind kein schlechter Preis. Ich hätte mir mehr gerechnet. An der Kasse dachte ich noch, „oh Gott, ist der Laden herunter gekommen“ – im Keller (der Name ist Programm) war das jedoch anders. Alles gut und relativ sauber. Bier aber auch nur im Plastikbecher. Muss wohl so sein.

Ja, und der Sonntag war dann für die Rückreise gedacht. Das Frühstück (very British) war ausgedehnt und gut in unserem Hotel. Und zu dritt sind wir dann wieder gen Luton gefahren. Die anderen zwei flogen ab Heathrow.

Jetzt kurz zu den Bildern. Ich bin mit Smartphone und Analogkamera gereist. Meine FE2 (analog) und mein LG G4 waren also die Bildgeber. An Filmen hatte ich Kodak TriX mit und in der Kamera war noch ein Agfa APX100, der auf 400 ASA belichtet wurde. Entwickelt habe ich beide Filme mit FX39 von Adox.

 

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